„Ich habe eine sehr stilbewusste Mutter, die in der Unternehmenswelt gearbeitet hat, und ich erinnere mich, dass sie in den 80er Jahren ein Lederkleid zur Arbeit trug“, sinniert sie. „Mein Sinn für Stil und mein Interesse an Mode kamen von ihr und sie ist ein wunderbares Vorbild für mich gewesen, auch was den Feminismus betrifft.“
Als selbsterklärte „Maximalistin“, folgt Collagism der als Adornismus bekannten philosophischen Kunstbewegung, die ihre Kunst, Persönlichkeit und Kleidung als allgegenwärtige Erweiterungen derselben Sache bezeichnet. Da es keine Trennlinie zwischen dem gibt, was sie tut und wer sie ist, ist auch die Grenze zwischen Mode und Kreativität miteinander verschmolzen. Für Collagism "gibt es keinen Punkt, an dem man endet und etwas anderes beginnt, alles geht ineinander über."
Auf die Frage nach ihrem persönlichen und vielseitigen Sinn für Mode und Stil lacht sie, macht eine Pause und erklärt dann ruhig: "Nun, er ist vielseitig." Während die Kamera an ihrem Kleiderschrank vorbei schwenkt, sehe ich eine riesige Auswahl an farbenfrohen Kleidern - verschiedenste Schattierungen von Pink, eine Ansammlung unterschiedlichster Muster, tiefes Schwarz und ein einzelnes Kleidungsstück in strahlendem Gelb, was noch einmal besonders heraussticht.
Sie ist seit Jahren ein Fan von ihm und erklärt: "Ich habe Alexander McQueen geliebt, seit ich mich erinnern kann." Während ihres Besuches der Ausstellung „Savage Beauty“ im Jahr 2015 im Victoria and Albert Museum in London erlebte Collagism dessen atemberaubende Kunst hautnah. "Ich bin zu Alexander McQueen gegangen ..." Sie macht eine kurze Pause mitten im Satz und fährt dann fort. "Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke, weil es eine der besten Ausstellungen war, die ich in meinem Leben gesehen habe. Es war so inspirierend und wunderschön kuratiert. Die Leute gingen herum und weinten. “
Aufgewühlt ging sie nach Hause und widmete sich verstärkt ihrer eigenen Kunstform: „Ich wollte unbedingt etwas erschaffen und ich wollte dieses Gefühl verkörpern, das ich hatte, diese dunkle Schönheit.“ Nachdem sie das Savage Beauty-Buch durchgegangen war, das sie in der Show gekauft hatte, wurde sie auf das Schlangenhautmuster eines McQueens Kleides aufmerksam. Daraus entstand dann eine Reihe von Collagen mit dem Titel "Lust Monsters: Cash, Eternity, Stuff and Flesh", wovon Letztere später als Grundlage für das MOCOMOCO Seidentuch „NEW YORK“ ausgewählt wurde.
CASH
ETERNITY
Collagism führt weiter fort: „Schlangen und Eier wurden verwendet, um Sexualität, Sinnlichkeit und Begierde darzustellen. In unserem Körper haben wir eine ruhende Energie, die an der Basis unserer Wirbelsäule liegt. Dies ist die Kundalini-Energie, von der die Leute sagen, dass sie eine Schlange darstellt. Ich bin wirklich begeistert von dieser Idee und ich denke, es ist sehr vielschichtig. Es ist eine Lebensphilosophie, aber auch die Symbologie der Kunst. "
STUFF
FLESH
Als Liebhaberin von Mode und Textilien hatte war sie zwar schon mit einem New Yorker Designer zusammengearbeitet, aber ein eigenes Seidentuch stand noch immer auf ihrer Wunschliste. "Es war also in vielerlei Hinsicht eine Offenbarung."
SEIDENTUCH
SEIDENTUCH "NEW YORK"
100 % Seide, made in Como/Italien | von Hand rolliert | Größe ca. 140 x 140 cm | Motiv COLLAGISM